Freitag, 1. Juli 2016

Rindersteak vom Grill mit Chimichurri - viva Argentina

Liebe Coco's Cute Corner Leser

Ich bin wahrscheinlich kein typischer Food Blogger. Zumindest habe ich das oft das Gefühl. Ein Foodie bin ich durch und durch, da ich wirklich leidenschaftlich gerne esse. Das könnte ich so ziemlich den ganzen Tag lang machen. Und auch wenn ich ein üppiges Mittagessen hatte, bin ich am Abend bestimmt irgendwann wieder hungrig und muss etwas essen. Auch Kochbücher sind eine grosse Leidenschaft von mir. Ich finde es einfach nur toll, in einem schönen Buch zu stöbern, die Bilder aufzusaugen und mich einfach inspirieren zu lassen. Aber für einen Food Blogger bin ich sicherlich eher minimalistisch veranlagt und das zieht sich durch alles durch.




Zum einen bevorzuge ich einfache Rezepte, die schnell gemacht sind und man dazu nicht ewig lang in der Küche stehen muss. Gutes Essen ja unbedingt. Aber das geht auch schnell. Zum anderen mache ich mir nicht ewig Gedanken, wie das Fotoset aussehen soll, sondern baue das meist spontan einfach so auf. Immer Weiss (schon lange auf der To Do Liste: neue Fotountergründe besorgen). Auch reut es mich, nur für das Set extra zusätzlich Lebensmittel zu kaufen, also z.B. eine zweite Melone, die zwar hübsch aufgeschnitten und drapiert, dann aber wahrscheinlich nicht gegessen werden kann. Klar ist es wunderschön auf den Bildern, aber da ich Essen nicht wegschmeissen will, kaufe ich nur das, was wir effektiv auch brauchen und vor allen Dingen essen können. Da bleibt dann meist nichts für das Foto übrig, ist das halt so. Ich bin auch keine, die dann drei Tage am Stück Lust hat das Gleiche zu essen. Das kann es geben, aber dann mache ich drei Tage nacheinander das Gleiche, weil ich Lust dazu habe und nicht weil ich muss.




Im Weiteren knipse ich meist nur so 25 Fotos pro Gericht und gebe mich dann damit zufrieden. Oft einfach, weil ich Hunger habe und nicht ewig das Essen an sabbern kann. Ich bin da echt nicht diszipliniert. Oder bei warmen Speisen will ich die natürlich essen, solange sie noch warm sind. Und zudem fehlt mir auch irgendwann die Kreativität, aus welchem Winkel ich das Ganze noch ablichten könnte. Manchmal bin ich dann plötzlich einfach ideenlos. Gehe ich dann die Bilder durch, sieht natürlich alles irgendwie gleich aus. Auch verbringe ich nicht Stunden damit, die Fotos zu perfektionieren. Klar gehe ich mit Gimp drüber und mache Farbkorrekturen, aber viel mehr verstehe ich ehrlich gesagt nicht von der Bildbearbeitung. Ich wüsste nicht, wie ich einen doofen Schatten unsichtbar machen könnte oder das Ganze begradigen und hätte wahrscheinlich auch nicht die Geduld dazu. So sehr ich meinen Blog und das Hobby liebe, ich habe einfach nebst dem 100% Job nicht mehr Zeit. Schon lange möchte ich mich mit Lightroom beschäftigen, aber das mache ich, wenn ich mal ein paar Tage Ruhe habe und nicht nur kurz an einem Abend. Ich kenne micht, dann verstehe ich es nicht auf die Schnelle und bin genervt. Auch das Blogdesign würde ich gerne überarbeiten, aber davon verstehe ich viel zu wenig, als dass ich da gross basteln würde. Am Schluss ist alles schief und ich nahe am Nervenzusammenbruch. Dann lieber alles so lassen wie es ist.





Das ist der Preis, den man zahlt, wenn man den Blog als Hobby betreibt und trotzdem einigermassen regelmässig Content liefern möchte. Die Beiträge, insbesondere die Bilder sind alles andere als perfekt. Gerne würde ich mich einen halben Tag in aller Ruhe mit dem Gericht, dem Set, den Bildern und der Bearbeitung beschäftigen. Aber an den Wochenenden steht natürlich auch noch anderes an als der Blog. Den Blog aufgeben, weil man seinen Ansprüchen an sich nicht gerecht wird? Nein, keine Angst. Lieber etwas Mut zum Imperfektionismus als alles hinschmeissen. Mir würde das zu sehr fehlen. Aber nach bald drei Jahren in der Bloggerwelt darf man ruhig mal etwas darüber sinnieren und sich seine Gedanken machen. Am Anfang war ich überfleissig und der für mich richtige Rhythmus musste sich erst einpendeln.




Grundsätzlich ist es mein Ziel, dass ich zwei Beiträge in der Woche online stelle und das Quote der Woche. Diese Woche habe ich das aber z.B. nicht geschafft, weil das letzte Wochenende ziemlich verplant war und auch nächste Woche wird es wahrscheinlich knapp, weil wir das Wochenende über wieder weg sind und auch unter der Woche so einiges los war. Mittlerweile mache ich mir da auch keinen Druck mehr. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich ein schlechtes Gewissen habe. Aber wieso denn? Ich liefere hier gratis Content, einfach so, ohne Gegenleistung, dann muss ich doch kein schlechtes Gewissen haben, wenn es mal etwas weniger lebhaft zu und her geht, wie üblich. Das soll jetzt nicht arrogant klingen und ich hoffe, es kommt auch nicht so rüber. Eure Kommentare und Feedbacks sind mehr als Grund genug hier am Ball zu bleiben und absolut eine ausreichende Gegenleistung. Ich freu mich über jeden einzelnen so dermassen. Ich muss mir das einfach manchmal selber bewusst machen, dass ich hier nichts muss, sondern darf, so wie es für mich passt. Ich bin niemandem etwas schuldig. Wahrscheinlich hat mich der bisher eher schlechte Sommer 2016 zu sehr zum Nachdenken gebracht. Die wenigen Sonnentage konnten mich noch nicht genügend ablenken und mein Vitamin D Speicher ist mehr als leer.

Deshalb höre ich jetzt einfach an dieser Stelle auf und zeige euch ein einfaches Rezept. Das Chimichurri habe ich mir aus diversen Rezepten zusammengebastelt. Für 2 Personen braucht ihr:

Zutaten

2 Bund glatte Petersilie
1 rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Peperoncini / Chilischote
1 TL getrockneter Thymian
1 TL getrockneter Oregano
4-5 EL Olivenöl
Saft vom 1 1/2 Limetten
Salz und Pfeffer
1 Rindersteak à 250g


Zubereitung

Sämtliche Zutaten ausser natürlich das Rindersteak ;-) pürieren. Fertig ist das Chimichurri. Ab besten schmeckt es, wenn es einen Tag durchziehen kann. Aber es ist auch schon nach einer Stunde lecker. Ich mag es gerne, wenn die leichte Säure der Limette geschmacklich durchkommt. Wer das weniger mag, der kann auch nur den Saft 1 Limette verwenden. Ausserdem kann man auch noch andere Kräuter beigeben, dann ist es halt nicht mehr ein "klassisches" Chimichurri. Aber das ist ja völlig egal. Bei vielen Rezepten wurde noch Koriander zugefügt, darauf hatte ich aber an dem Tag keine Lust. Will man einfach eine Art Salsa Verde, dann ich auch die Beigabe von Estragon sehr, sehr lecker.




Das Rinderfilet in der Grillpfanne (oder wie wir direkt auf dem Grill, aber anscheinend war der Grill noch etwas zu wenig heiss, so dass es keine schöne dunkle Kruste bilden konnte in der kurzen Zeit) von beiden Seiten je nach Dicke 2-3 Minuten anbraten, so dass es in der Mitte noch rosa ist. Will man es mehr durch, dann natürlich einfach länger. Das Steak noch für 5 Minuten ruhen lassen, bevor ihr es in dünne Scheiben schneidet und serviert. Dazu passt z.B. dieser Linsensalat oder auch der Kichererbsen Salat ganz wunderbar.

Kennt ihr als Food Blogger diese Gefühle auch?

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